Weihnachtsbeleuchtung in Mönchengladbach

Erst Flugscham, dann die Scham, wenn man zu Corona mal einen Gast zu viel hat und jetzt Lichterketten-Scham? Energie sparen und bloß keine Strom verschwenden ist ja aktuell irgendwie das Motto.

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Eigentlich ist es doch so, dass wir insbesondere in den aktuellen Zeiten, mit vielen schlechten Nachrichten, nicht auf alles verzichten sollten, zum Beispiel eben auf Weihnachtsbeleuchtung. Es ist ein ziemlich emotionales Thema. Aber rechtlich ist es erstmal eindeutig: Zu Hause haben es nämlich alle selbst in der Hand. Draußen ist das anders; Unsere Innenstädte werden dieses Jahr um Weihnachten herum weniger leuchten. Das haben die Citymanagements Rheydt und Gladbach schon vor einigen Wochen beschlossen. Die Weihnachtsmärkte sind davon aber erstmal nicht betroffen, die entscheiden selbst, genau so wie das Minto. Hier heißt es: Auf Lichterketten verzichten, ja, dafür soll die restliche Weihnachtsdeko aber umso pompöser sein. Sowas ist auch wichtig für unseren Kopf, sagt der Mönchengladbacher Psychologe Felix Werres:

"Solche Kleinigkeiten wie eine schöne Weihnachtsbeleuchtung können gerade in der aktuellen Situation Gelegenheit bieten, um so ein bisschen aus dem Loch der schlechten Nachrichten herauszukommen. Es verankert uns im gegenwärtigen Augenblick und das ist gesund für die eigene Psyche."

Wie genau jetzt zum Beispiel das Minto dekoriert, das will man noch nicht vorweg nehmen. Nur so viel vom Centermanagement im Minto: "Die Weihnachtsstimmung wird gegeben sein, man rechnet mit leuchtenden Augen und überraschten Gesichtern."

Es gibt aber noch einen Lichtblick - im wahrsten Sinne des Wortes - in der Webersiedlung soll es wieder bunt leuchten. Die ist ja in den letzten Jahren dafür bekanntgeworden, dass die Anwohnerinnen und Anwohner da wirklich nicht an Beleuchtung und Deko sparen. Eine Anwohnerin hat uns verraten, dass die meisten Beleuchtungen LED-Lichterketten seien, also sparsamer als ältere. Einige Menschen in der Siedlung fahren vielleicht ein bisschen runter, aber grundsätzlich wollen die Anwohnerinnen und Anwohner auch dieses Jahr die Tradition aufrecht erhalten und für leuchtende Kinderaugen sorgen. Ein bisschen Angst haben sie nur vor Anfeindungen von außen, Thema "Lichterketten-Scham".

Lisa Tellers und Sascha Faßbender haben in der Radio 90,1 Morningshow unter anderem über die Weihnachtsbeleuchtung in und an den Mönchengladbacher Privathaushalten gesprochen:

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Autoren: Anika Peltzer / Sascha Faßbender