Marktgeflüster: Die Stadt neu erschmecken
Veröffentlicht: Mittwoch, 28.05.2025 06:00
Mönchengladbach hat so einiges zu bieten - auch kulinarisch. Was so alles möglich ist, erkundet Moderatorin Cosima Clauss mit Thorsten Neumann auf den Wochennmärkten in der Stadt.

Mönchengladbach wird in diesem Jahr ganz offiziell 50 Jahre alt. Zwar gibt es die Stadt - oder besser: Städte - schon deutlich länger. In dieser Form sind die insgesamt 44 Stadtteile aber eben erst seit einem halben Jahrhundert eine Stadt. Das wollen wir uns zum Anlass nehmen, die Stadtteile etwas zu erkunden und insbesondere zu erschmecken. Zwar hat nicht jeder Stadtteil einen eigenen Wochenmarkt, jeder Wochenmarkt hat dafür aber seinen eigenen Charme. Moderatorin Cosima Clauss überzeugt sich davon selbst und hat mit Thorsten Neumann von Noi Event & Catering einen Experten an der Seite, der sich nicht nur in der Küche sondern auch auf dem Markt bestens auskennt.
Bei ihrem ersten Ausflug ging es auf den Rheydter Wochenmarkt. Vom Messerschleifer über frische Blumen, Fisch, Fleisch oder jede Menge Obst und Gemüse gibt es da echt alles. Was Cosima und Thorsten sich angeschaut haben, und was man damit kochen kann, hört ihr - und lest ihr - hier:
Marktgeflüster 1: Rheydter Wochenmarkt
Frühlingshaftes Fischfilet mit Safran-Reduktion, Spargel-Erdbeer-Gemüse und einem Risotto von Graupen und frischen Kräutern
Das folgende Rezept ist bei den Mengenangaben für 4 Personen ausgelegt und kann mit
verschiedenen Fischen zubereitet werden. Wir entscheiden und heute für Dorsch als
Filet.
Der Fisch … (wird zuletzt zubereitet)
• 800 Gramm (g) Karpfen-Filet (die Gräten nehmen wir gerne für die Zubereitung
der Sauce mit) – alternativ kann man u.a. auch Dorade, Meerbarbe oder Kabeljau
nehmen
• 50 g Butter
• 2 Teelöffel (TL) Olivenöl
• 1 kleiner Zweig Thymian, Dill und Rosmarin
• ½ Zitrone, Salz, Pfeffer
Bitte den Fisch als letztes zubereiten. Vorbereiten kann man aber: Das Fischfilet in vier
Stücke portionieren, leicht salzen und mit etwas Zitrone beträufeln und abdecken – bitte
ca. 30 Minuten vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen. In der Pfanne das
Olivenöl erhitzen. Fisch auf der Hautseite darin anbraten. Butter, Thymian, Dill und
Rosmarin dazu geben und immer wieder mit der aufschäumenden Butter übergießen.
Der Fisch benötigt je nach Stärke nur wenige Minuten, um gar zu werden. Bitte
beachten, dass er durch das Braten nicht zu trocken wird. Man kann ihn auch bei 80
Grad in der Pfanne im Ofen noch etwas nachziehen lassen. Dieses bringt einem etwas
Zeit zum Anrichten.
Für die Sauce …
• Gräten vom Fisch
• 1 fein gewürfelte Zwiebel
• 1 kleine Knoblauchzehe
• 1 Lorbeerblatt
• 100 ml Weißwein
• 1 Sternanis
• 400 ml Wasser
• 4 cl Pernod/Pastis (Anisschnaps)
Alle Zutaten kalt in einem Topf geben und ca. 1 Stunde leicht köcheln lassen. Danach
noch ca. 1 Stunde ohne Hitze ziehen lassen. Durch ein feines Sieb abgießen.
Den Fond kann man auch schon am Vortag zubereiten und ihn dann in den Kühlschrank
stellen.
Herstellen einer Mehl-Butter, die zum Abbinden der Sauce benötigt wird.
• 50 g Butter
• 50 g Mehl
• 100 ml Sahne
• 1 Döschen Safranfäden
• Salz, PfeXer, ein Prise Zucker
Aus der Butter und dem Mehl (Verhältnis 1:1; man kann auch gerne eine größere Menge
davon von herstellen, in einer Frischhaltedose im Kühlschrank lagern und sich dann
immer bei Bedarf bedienen).
Fertigstellen der Sauce
50 % des hergestellten Fonds unter Zugabe der Sahne erhitzen. Safran dazu geben. Mit
der Mehlbutter-Mischung abbinden, indem man kleine Bröckchen davon unter die
kochende Fondmischung rührt und aufkochen lässt, bis die gewünschte Bindung
entsteht. Bei kleiner Flamme ca. 10 Minuten köcheln lassen und mit den Gewürzen
abschmecken.
Das Graupenrisotto – eine ganz neue Graupen-Erfahrung
• 200 g Graupen
• 200 ml Fischfond
• 1 fein gewürfelte Zwiebel
• 2 TL Olivenöl
• 50 g Butter
• 100 g Parmesan
• 20 g frischer, gezupfter Dill und die Dillstile fein geschnitten
• ½ Limette
• ½ Orange
• 100g grüne Bohnen, in Salzwasser im Vorfeld bissfest blanchiert
• 20g frisches Bohnenkraut
• 1TL Butter
• Salz, Pfeffer
• Etwas Rote Beete Sprossen zum Dekorieren
Das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin klar anschwitzen. Graupen hinzugeben und
mit dem Fond, wie auf der Packung der Graupen angegeben, garen. Wenn die Graupen
weiß sind und noch einen leichten Biss haben, vom Feuer nehmen und mit Butter und
Parmesan verrühren und sämig („schlotzig“) abbinden. Kurz vor dem Servieren die
Schalen der Limette und Orange fein abreiben und mit den Kräutern unter die Graupen
geben. Die blanchierten grünen Bohnen in feine Stücke schneiden und mit einem
Teelöffel Butter und dem Bohnenkraut, Salz und Pfeffer erhitzen. Den Saft der halben
Limette kurz vor dem Anrichten, je nach Geschmack, zu den Graupen hinzugegeben.
Das Risotto kann man gut auch am Vortag vorbereiten und dann zum Essen – nur mit
etwas zurückbehaltenem Fond gemischt – auf dem Herd wieder heiß rühren, erst dann
die Orangen- und Limettenschale sowie den Saft, wie oben beschrieben, hinzugeben.
Eventuell mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Mit den Rote Beete Sprossen ausgarnieren.
Perfekte Beilage im Frühling: Spargel-Erdbeer-Gemüse
• 400 g Spargel – bissfest gekocht in Wasser, Butter, Zucker und Salz, ca. 10-12
Minuten – wer mag, kann auch grünen und weißen Spargel verwenden. Bitte dann
aber nur getrennt voneinander garen. Der dünne grüne Spargel braucht nur ca. 8
Minuten, bis er bissfest gar ist.
• 250 g Erdbeeren
• 2 TL Weißweinessig
• 1 TL Senf
• 2 TL Saure Sahne
• je 20 g gehackter frischer Estragon, Dill, Schnittlauch, Waldmeister
• Salz, Pfeffer, Zucker
Den noch warmen Spargel in nicht zu kleine angeschrägte Stücke schneiden. Die
Erdbeeren putzen, vom Grün befreien und in Stücke schneiden (vierteln oder achteln).
Alle anderen Zutaten zu einer Marinade mischen und mit den Gewürzen fein
abschmecken. Sollte frischer Waldmeister nicht mehr zu bekommen sein, so kann man
diesen weglassen oder ihn durch drei Prisen getrockneten ersetzten. Das Erdbeer-Spargelgemüse wird lauwarm zum Fisch serviert. Am besten die Marinade und die
Erdbeeren im Vorfeld zubereiten, dann den Spargel aus dem Sud nehmen, schneiden,
anrichten und mit der Mischung aus Erdbeeren und Marinade überziehen.
Nicht nur im Herbst sehr lecker und passend dazu … drei leicht säuerliche Äpfel vom
Kerngehäuse befreien und mit Schale in feine Stücke schneiden und in einem
kochenden Sud aus 50 g Zucker, zwei Prisen Salz, einem Sternanis und 100 ml
Weißwein, 5 Minuten blanchieren.