Bildungsgewerkschaft GEW kritisiert Schulpläne
Veröffentlicht: Montag, 26.08.2024 06:47
Zum Start ins neue Schuljahr kommt heftige Kritik aus Mönchengladbach an den Plänen von NRW-Schulministerin Feller. Feller hatte letzte Woche einige Veränderungen für die Stundenpläne vorgestellt.

Die Pläne, insbesondere für die Grundschulen, seien grundsätzlich nicht schlecht, würden aber Probleme mit sich bringen, warnt die Gewerkschaft GEW. Mehr Deutsch- und Matheunterricht, besseres Screening und Diagnostik vor der Einschulung und Deutschunterricht für zugewanderte Schülerinnen und Schüler - all das hatte Schulministerin Feller kurz vor Ferienende versprochen. Diese Pläne würden aber die wirkliche Situation an den Schulen ausblenden, warnt die GEW Mönchengladbach. Denn die seien Personell nicht in der Lage, diese Pläne umzusetzen. Die Pläne würden für viele Schulen bei uns Kürzungen beim ohnehin knappen Förderunterricht bedeuten. Das würde schwächere Schüler besonders hart treffen. Das Schulministerium räumt einige der Kritikpunkte ein, verspricht aber auch Verbesserungen. So heißt es auf Radio 90,1-Anfrage beispielsweise, dass gegen den Personalmangel bereits vorgegangen werde. Zuletzt seien mehr als 7.000 neue Angelstellte alleine an den Grundschulen dazu gekommen und zusätzlich werden neue Stellen ausgeschrieben. Dass durch zusätzlichen Deutsch- und Matheunterricht individuelle Förderung wegfallen könnte, schließt ein Sprecher gegenüber unserer Redaktion aus. Das Ministrium möchte stattdessen, dass die bisherigen Förder-Stunden speziell für vertiefung von Kernkompetenzen verwendet werden. Das sind Lesen, Schreiben und Rechnen - weil hier etwa bei der PISA-Studie besonderer Nachholbedarf festgestellt wurde. Die Pläne zum veränderten Förderunterricht kann das Ministerium nicht selbst beschließen, zunächst muss der Landtag das okay geben und eventuell Nachbesserungen vorschlagen. Das Ministerium möchte die Pläne zum nächsten Halbjahr in trockenen Tüchern haben. Screening und Diagnostik dagegen sollen schon etwa ein dreiviertel Jahr vor der Einschulung stattfinden, damit die Sprachkenntnisse aller Erstklässler bei der Einschulung ausreichend sind - die Förderung würde also nicht auf die Grundschullehrer entfallen sondern auf Eltern und Kitas. Hier räumt das Ministerium aber ein, dass ihnen der Zugriff auf die Eltern fehlt, weil die Kinder noch nicht Schulpflichtig sind - Eltern können also nur gebeten werden, mit ihren Kindern zu üben. Auch hier will man nachbessern.