Drohnensichtungen in München: Was wir wissen und was nicht

Drohnensichtungen am Flughafen München
© Jason Tschepljakow/dpa

Störung im Luftverkehr

München (dpa) - Zahlreiche Passagiere sind in der Nacht zu Samstag am Flughafen München gestrandet, nachdem von Drohnensichtungen die Rede war. Der Flugbetrieb wurde gegen 21.30 Uhr vorsorglich eingeschränkt und dann eingestellt. Am Samstagmorgen ab 7.00 Uhr lief der Betrieb schrittweise wieder an. Reisende müssen aber noch den ganzen Tag mit Verspätungen rechnen.

Was wir wissen:

Ablauf:

  • Erste Meldungen über Drohnensichtungen in der Nähe des Flughafens kamen am Abend. In der Nacht bestätigte die Bundespolizei zwei Drohnensichtungen am Flughafen im Bereich der Nord- und der Südbahn.
  • Die Deutsche Flugsicherung sperrte daraufhin die Start- und Landebahnen.
  • Die Polizei (Bundes- und Landespolizei) durchsuchte Gelände und Luftraum, auch mit Polizeihubschrauber – ohne Erfolg.
  • Ab 7 Uhr wurde der Flugbetrieb schrittweise wieder aufgenommen. Reisende müssen aber noch den ganzen Tag mit Verspätungen rechnen. 

Betroffene Flüge:

  • Insgesamt 81 Flüge waren betroffen.
  • 12 Flüge, die nach München fliegen sollten, wurden gestrichen.
  • 23 Flüge mussten nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet werden.
  • 46 Starts wurden annulliert.

Passagiere:

  • Rund 6.500 Reisende waren von den Einschränkungen betroffen.
  • Für sie wurden über Nacht in den Terminals unter anderem Feldbetten bereitgestellt.
  • Der Flughafen stellte Decken, Getränke und Snacks bereit.

Vergleichsfälle:

  • Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande haben nach Angaben der Deutschen Flugsicherung 2025 deutlich zugenommen. (144 Fälle bis Ende August, im Vorjahr 113, 2023 noch 99).
  • Am Flughafen München hatte es bis August sechs Sichtungen gegeben. Bereits am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag wurde der Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen nach Drohnensichtungen empfindlich gestört.
  • In Schleswig-Holstein wurden vergangene Woche Drohnen über kritischer Infrastruktur gesichtet; die Staatsanwaltschaft ermittelt.
  • Auch in Dänemark und Norwegen kam es zuletzt mehrfach zu Störungen des Luftverkehrs durch Drohnen.

 

Was wir nicht wissen:

Täter und Motiv:

  • Unklar ist, wer hinter den Drohnenflügen steckt und welche Motive vorliegen.

Gefahrenlage: 

  • Noch ist nicht bestätigt, ob eine konkrete Gefahr für den Flugverkehr bestand oder ob es sich um vereinzelte Sichtungen ohne unmittelbare Bedrohung handelte.

Technische Abwehrmaßnahmen: 

  • Unklar bleibt, ob am Flughafen München derzeit Systeme zur Drohnendetektion im Einsatz sind oder ob lediglich auf Sichtmeldungen reagiert wurde.

Zusammenhang mit anderen Fällen: 

  • Offen ist, ob es eine Verbindung zwischen den Drohnensichtungen in München, Schleswig-Holstein oder Dänemark gibt.
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