Die Mehrwertsteuer sinkt - Produkte sind unterschiedlich betroffen

Zum 1. Juli sinkt die Mehrwertsteuer in Deutschland. Bis zum Jahresende fällt die Steuer auf 16 Prozent, der ermäßigte Satz auf 5 Prozent. Aber wo sind 16 Prozent und wo 5 fällig?

Die erste Frage wird sein: Geben überhaupt alle Unternehmen die günstigere Mehrwertsteuer weiter? Zumindest bei den Lebensmitteldiscountern können wir jetzt schon sagen: Auf jeden Fall! Lidl hat bereits den Preiskampf vor dem offiziellen Stichtag gestartet und hat Preise gesenkt. Konkurrent Aldi will nachziehen und sogar seine Preise noch mehr senken.

Aber gerade bei Lebensmitteln gibt es eine ganze Reihe von Produkten, auf die wir nur die ermäßigte Mehrwertsteuer zahlen, also bisher 7 Prozent. Dazu gehören zum Beispiel Butter, Margarine und Gemüse. Auch für Tiernahrung wird der ermäßige Steuersatz berechnet - für Babynahrung allerdings nicht. Der Gesetzgeber sagt: Den ermäßigten Steuersatz gibt es für Grundnahrungsmittel. Beispiel: Äpfel 7 Prozent - Apfelsaft 19 Prozent. Wer übrigens den Honig in Zukunft selbst herstellen will: Auch Bienen haben, genauso wie Esel, den ermäßigten Steuersatz.

Alles ganz schön kompliziert

Ebenfalls zum Grundbedarf und der damit verbundenen ermäßigten Steuer zählt der Gesetzgeber Sport und Kultur. Der Stadioneintritt, das Kinoticket oder auch der Eintritt zum Theater werden mit 7 statt mit 19 Prozent berechnet. Auch Zeitungen, Zeitschriften und Bücher sind betroffen, genauso der öffentliche Nahverkehr in einem Umkreis von 50-Kilometer mit Bussen, Zügen, Straßenbahn und sogar Taxi. Wer will, kann sich auch die komplette Liste anschauen.

Nonfood-Geschäfte geben die Senkung wohl nicht weiter

Viele Läden bei uns hatten während Corona wochenlang geschlossen. Deswegen ist es wohl er unwahrscheinlich, dass hier die Mehrwertsteuersenkung im großen Stil weitergegeben wird. Schließlich leiden die Geschäfte immer noch unter dem Umsatzrückgang durch Maskenpflicht und maximaler Kundenanzahl pro Quadratmeter. Allerdings, wenn auch hier der Preiskampf härter wird, etwa im Weihnachtsgeschäft, könnten auch hier die Preise mehr purzeln als sonst. Damit rechnet der Einzelhandelsverband HDE.

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